Die Liebe meines Lebens
Mittwoch, 28. Februar 2007
Am Donnerstag bei Bastian Sick
In den letzten Wochen ist viel passiert. Schlimm für mich ist nicht nur die Tatsache, dass ich mit Ria nicht zusammen kommen kann, sondern auch das Problem, dass wir kaum noch normal miteinander neue Dinge erleben können.

Wenn wir miteinander Reden endet das häufig damit, dass wir heulend nebeneinander sitzen. Gerne würde ich anfangen wieder mehr mit Ria zu unternehmen. Einfach mal ins Kino gehen oder am Wochenende einen Ausflug machen. Solange sie mit Thomas zusammen ist wird das jedoch nicht gehen. Thomas wird es sicherlich nicht akzeptieren, wenn ich mit Ria ein Wochenende wandern gehe oder wir uns Samstags abends zum kochen treffen. Ehrlich gesagt habe ich dafür auch Verständnis. Das letzte normale Treffen war im Cafe Kandis und ist einige Wochen her. Ich freue mich daher sehr auf morgen.

Ursprünglich wollte ich garnicht mit Ria dorthin gehen. Ich wollte nicht noch eine Erinnerung aufbauen, welche dann noch mehr schmerzt. Außerdem war ich davon überzeugt, dass Thomas das nicht mitmacht. Nach einigem hin und her bat mich Ria jedoch mit ihr zu der Veranstaltung zu gehen.

Morgen ist es nun soweit, wir gehen zur Lesung von Bastian Sick - ihr wisst schon "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod". Ich freue mich schon sehr darauf, auch wenn es sein kann, dass es für eine lange Zeit die letzte Veranstaltung war, die wir gemeinsam besuchen werden. Vorab gibt es in der Nudeloper noch ein leckeres Essen. Auf Rias Wunsch essen wir auswärts. Wahrscheinlich hat sie Recht mit der Bemerkung, dass es so wohl ein schönerer Abend wird, wenn wir nicht mit verheulten Augen am Veranstaltungsort auftauchen. Das könnte der Fall sein, wenn wir uns zum Kochen bei ihr oder bei mir verabreden.

Momentan fühle ich mich stark und glaube, dass ich Ria eines Tages auch soweit vergessen kann, dass wir nur noch eine Bekanntschaft haben werden. Vielleicht liegt es daran, dass es momentan etwas abgelenkt bin oder weil ich weiß, dass ich Ria morgen sehe. Vielleicht hat auch die Freundin von letztem Freitag viel dazu beigetragen. Ich komme mir in meiner Trauer nicht mehr so alleine vor. Auch dem Blog kann ich viel anvertrauen und er gibt mir Kraft die Herausforderung zu meistern mit Ria nicht mehr zusammen zu kommen, aber dennoch wünsche ich mir nichts mehr als eine Beziehung mit ihr.

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Sehr schön...
Du schreibst sehr schön und gefühllvoll; keineswegs kriegst Du irgendwie ungeschickte Formulierungen zu Papier - ganz im Gegenteil, sehr treffend. Allerdings solltest Du etwas mehr auf die Zeichensetzung achten - auch wenn das für die jüngere, computerorientierte Generation mit seiner "Akü-Sprache" heute nicht mehr so wichtig ist. Doch bei einer so schön erzählten Geschichte wäre es schade, wenn sie dadurch an Qualität einbüßen würde. Bei solch schönen Erzählungen kommt es unter anderem auch ganz arg auf die Betonung an und diese wird mit den Satzzeichen erzielt; deshalb nennt man sie auch "Satz-Tonzeichen", weil sie dem Leser deutlich machen, wo und wie die jeweilige Stelle im Satz betont werden muss. Nur so kommt der Sinn des Satzes beim Leser so an, wie ihn der Autor während des Schreibens bei sich gedanklich betont hat. Die Gefühle - Deine Gefühle - die in der Geschichte stecken, kommen einfach viel besser rüber.
Wie gesagt: Deine Arbeit liest sich sehr schön. Weiter so!

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Oh, vielen Dank. Ich gebe zu, dass ich mit den Satzzeichen meine liebe Mühe habe. Leider muss ich dir in einem Punkt widersprechen. Ein Komma ist keinesfalls ein Zeichen, welches zur Musikalität der Sprache dient. Ein Komma hat eine syntaktische Bedeutung.

Ein Beispiel: "Als ich mit dem Tagebuch anfing, ging es mir sehr schlecht."
Aber: "Zu beginn des Tagebuchs ging es mir sehr schlecht."

Auch bei dem zweiten Satz würde ich beim sprechen eine kleine Pause machen, aber es kommt an diese Stelle kein Komma.

Ich gebe dir aber Recht. Was meine Zeichensetzung betrifft bin ich sehr schludrig. Ich versuche in Zukunft mehr darauf zu achten. Leider ist es so, dass es für mich wirklich harte Arbeit ist.

Ich gebe mein Bestes,
Marc

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Ich persönlich würde eher aus einer Bastian Sick Lesung weinend rausgehen ;) Es sei denn, das wäre eine Lesung, die in einem Zweikampf zwischen Sick (bewaffnet mit einem Kurzschwert und einem kleinen Schild) und Peter Sloterdijk (bewaffnet mit einem Dreizack und einem Netz) endet... Wie dem auch sei, ich bin wie immer gespannt auf die Fortsetzung...

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