Die Liebe meines Lebens
Donnerstag, 22. Februar 2007
Ein Wochenende voller Arbeit (Nachtrag)
Ich hatte euch versprochen noch etwas zu der Situation am Sonntag zu erzählen. Vorab eine kurze Zusammenfassung:

Ria hatte viel Stress bei einem Projekt ich bot ihr an am Wochenende zu helfen. Samstag arbeitete ich dann mit ihr. Thomas wollte am Sonntag ebenfalls mitmachen, war dann jedoch nicht da.

Ich rief am Sonntag morgen an, ob ich auch noch einen Computer mitbringen soll, damit wir insgesamt drei haben. Ria sagte: "Ja, Thomas hilft mit." Eine Stunde später hieß es dann: "Nein, er kommt doch nicht." Was war passiert?

Zuerst einmal war Thomas sauer, dass ich Ria am Samstag geholfen hatte und er fragte, warum sie nicht ihn gefragt hätte. Ihre Antwort war ebenso einleuchtend, wie korrekt: "Ich habe nicht ihn gefragt, er hat mir seine Hilfe angeboten." Das stimmt und zwar im Cafe Kandis. Und selbstverständlich habe ich das. Das ist etwas, was ich für jeden meiner Freunde machen würde.

Die beiden haben sich darauf geeinigt, dass Thomas dann am Sonntag hilft. Super, dann sind wir zu dritt - dachte ich, und Ria auch. Für sie war wohl klar, dass wenn ich am Wochenende helfe auch der Sonntag damit gemeint ist. Als Thomas das dann am Sonntagmorgen erfuhr, war er nicht mehr bereit zu helfen. Entweder sah er nicht, wie viel das Ria bedeutet oder es war ihm egal. Wichtig für Thomas war, dass er mich nicht sehen musste.

Ehrlich gesagt bin ich auch nicht besonders scharf darauf Thomas zu treffen, hätte ich doch ein sehr ungutes Gefühl dabei. Auch kann ich nicht genau sagen, wie ich reagieren würde. Ich weiß jedoch auch wie wichtig das für Ria ist und wenn es ihr so viel bedeutet, so werde ich es tun. Offensichtlich sieht Thomas das anders. Er hat extra eine Bahn früher nach Hause genommen, damit er mich nicht sehen muss. Hinterher kam dann noch die Entschuldigung, dass er mit dem technischen Kram sowieso nichts anfangen könne.

Na, meinen Glückwunsch Kollege! Eine Beziehung besteht aus geben und nehmen, und darin den Anderen zu unterstützen. Ihm kann es garnicht entgangen sein, wie schlecht es Ria ging und das die die Unterstützung dringend nötig gehabt hätte.

Hinterher hat er sich wohl für die Aktion entschuldigt. Ist ja auch das einfachste sich hinterher einfach für seinen Egoismus zu entschuldigen. Und wenn man sich schon entschuldigt, dann sollte man es ernst meinen. Ein Angebot von seiner Seite hätte sein können, dass wir uns zu dritt treffen. Klar, jeder kann mal Fehler machen, aber das war (in meinen Augen) ein sehr großer Patzer. Vielleicht ist des Fehler für mich auch so groß, weil ich Verlässlichkeit in einer Beziehung für sehr wichtig halte.

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Ein Abend am Teufelsberg
Ich war mit Ria schon ein paar Jahre zusammen und wir waren sehr glücklich, jedoch hatte sie neben mir noch eine andere Liebe, die Liebe zu Reiseführern. Ich konnte das nie so ganz nachvollziehen, für sie war die Sammlung an Reiseführern aber etwas ganz wichtiges.

Zum Geburtstag schenkte ich ihr einen Reiseführer für die Niederlande und einen Tagesausflug dazu. Ich wollte mit ihr in eine kleine Stadt in den Niederlanden. Dort gab es ein kleines Restaurant, das wie ein Klassenraum einer Schule gestaltet war. Leider gab es das nicht mehr, aber ich suchte nach einer Alternative und fand sie auch: Der Teufelsberg (Duivelsberg).

Nach der Arbeit fuhr ich mir Ria über die Autobahn Richtung Nimwegen. Sie wusste bis dahin nicht, wo es genau hin geht. Ständig warnten uns Schilder auf der Autobahn, dass bald die Niederlande anfangen. Wir wunderten uns ein wenig, da die Grenzen doch schon lange offen sind.

Wir fuhren mit dem Wagen bis auf die Spitze des Berges. Nach wenigen Minuten waren wir oben. Hier im Umkreis nennt sich alles, was höher als 50m ist ein Berg. Parken konnten wir direkt vor dem Pfannekuchenhaus, einem keinen Restaurant welches aussieht wie ein kleines Hexenhaus.

Vor dem Besuch wollten wir aber ein Stück laufen. Wir sahen zwei Wanderrouten eine kurze gelbe und eine rote lange. Die rote war mit 60 Minuten angegeben, die gelbe mit 45 Minuten. Wir nahmen die längere, die gelbe könnten wir auch anschließend noch laufen, nach der Stärkung.

Wir liefen eine ganze Weile. Leider gab es keine Sonne, aber zumindest regnete es nicht. An einer Gabelung fragten wir uns, ob wir links oder rechts herum laufen sollten. Als das geklärt war gingen wir frohen Mutes weiter. Irgendwann jedoch ähnelte sich der Weg wieder und wir sahen ein, dass wir hier schon einmal gewesen waren. Schade, doch die falsche Entscheidung getroffen, aber an welche Gabelung war das nochmal?

Wir mussten weiter. Die Stelle würde sich schon wiederfinden. Dann setzte plötzlich Regen ein. Nicht sehr stark, sondern ganz feiner Regen. Die Stimmung war nicht besonders gut, aber schlecht wurde sie erst, als wir bemerkten, dass es schon ziemlich dunkel geworden war.

Da liefen wir nun durch den Regen. Keine Ahnung wo wir sind und bald in völliger Finsternis. Keine Menschenseele war zu sehen, wer stapft auch schon nachts, bei Regen, in einem dunklen Wald umher? Die Situation wurde immer problematischer.

Wir fanden die Gabelung wieder und beschlossen nun die andere Richtung zu nehmen. Die roten Markierungen, die uns sonst begleitet haben ließen uns jedoch im Stich. Und dann, erneut eine Weggabelung, prima! Wir liefen ein Stück in die eine Richtung, entschlossen uns dann jedoch dazu umzukehren. Die andere Richtung führte doch zumindest zurück in den Wald.

Im Nachhinein betrachtet war die Entscheidung sicherlich nicht klug, denn jetzt mussten wir sehr genau auf den Weg achten, da wir ihn kaum noch sahen.

Wir überquerten eine kleine Zufahrtsstraße und sahen an deren Ende ein Haus. Wir bereilten uns die wenigen Meter zurück zu legen. Offensichtlich war eine kleine Party im Gange und wir klopften etwas zögerlich an die Terassentüre. Auf die Frage, wie wir wieder nach oben zu dem Pfannekuchenhaus kommen gab es eine einfache Antwort. Der Weg war also nicht sonderlich kompliziert. Die Frage, wie lange man denn bräuchte war für uns wichtig und wurde beantwortet mit: "So eine halbe Stunde oder so." Eine halbe Stunde? Wir konnten schon zu dem Zeitpunkt kaum noch etwas sehen, aber egal, es musste einfach weiter gehen. Also zurück in den Wald.

Hand in Hand liefen wir den Weg, den uns der junge Mann beschrieben hatte. Nach 5 Minuten trafen wir auf den beschriebenen breiten Wanderweg und es war stockfinster. Der Wald war dunkel und weder Mond, noch Sterne waren zu sehen, die Wolkendecke war einfach zu dicht. An der Stelle sollten wir nach links abbiegen und als wir nach links sahen, war dort schon das kleine Pfannekuchenhaus in nicht einmal 50m Entfernung. Was waren wir glücklich.

Wir setzten uns in das super gemütliche Haus und bestellten jeder einen schönen großen Pfannekuchen. Wir hatten dann einfach noch einen schönen Abend und bewunderten die Niederläner, die so viele Sprachen können.

Die Situation am Teufelsberg war ziemlich brenzlig und wir waren beide ziemlich nervös und ein wenig ängstlich. Heute sehen wir das jedoch mehr als Abenteuer und wir erinnern uns gerne daran zurück

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